Ich habe mich mein Leben lang politisch engagiert, für Gerechtigkeit und für Ökologie, global und lokal. Für mich ist es wichtig sowohl politische, als auch persönliche Aspekte mit einzubeziehen. Die
Corona-Pandemie hat mir nochmals gezeigt wie wichtig beides ist, ein ganzheitlicher (therapeutischer) Ansatz und eine Veränderung gesellschaftlicher Strukturen.
Corona ist ein Symptom, die Krankheit, das Problem, ist die ökologische Zerstörung unserer Lebensgrundlagen.
Ausführliches zu Corona, sowohl konkrete Empfehlungen, als auch allgemeine Überlegungen in meinem blog
Nun ist Corona kaum mehr Thema, aber der Krisenmodus dauert an. Grauenhafte Kriege nehmen zu, parallel militärische Aufrüstung und
eine zunehmende Bereitschaft egoistische und nationalistische Interessen mit Gewalt durchzusetzen. Das zeigt sich auch im Anwachsen rechtsextremer und faschistischer Kräfte in den
Industrienationen; einhergehend mit einer immer brutaleren Abschottung gegen Geflüchtete. Entwicklungen die ich im Zusammenhang mit der sich verschärfenden Klimakrise und als Nachwirkung der
Coronapandemie wahrnehme. Gleichzeitig erlebe ich eine beeindruckendes Engagement der neuen Bewegungen des zivilen Ungehorsams; verbinde mich mit mutigen und aufopferungsbereiten
Gefährtinnen und Gefährten; erlebe Solidarität in der Nachbarschaft und unter Kollegen.
Es sind krasse Zeiten, im Guten wie im Schlechten. Wandelzeiten. Klimawandel. Systemwandel. Persönlicher Wandel.
Alle sind gefordert Haltung zu zeigen. Wir erleben grundlegende Veränderung, es liegt an uns wie wir sie gestalten.
"Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgehen wird, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn macht, egal wie es ausgeht." V. H.
Die Klimakrise ist eine existentielle Menschheitskrise, sie führt zum Aussterben vieler Arten, auch wir Menschen
können betroffen sein. Erderhitzung und ökologische Vergiftung sind ein großes
Gesundheitsrisiko, besonders für arme und vulnerable Menschen.
Durch die Klimagerechtigkeitsbewegungen, allen voran den "fridays" wird die menschengemachte Klimakrise zwar von
den meisten Menschen nicht mehr verleumdet, aber die nötigen Konsequenzen werden immer noch verdrängt. Individuell heilsames und ökologisch achtsames Handeln ist wichtig, aber wird nicht
ausreichen. Denn solange Profite mit Massentierhaltung, Flugverkehr, Kohlestrom usw. erwirtschaftet werden können, weil die ökologischen Kosten „nur“ die Umwelt trägt, solange es sowohl bequemer
als auch billiger ist sich klimaschädlich zu verhalten, solange wird es so weiter gehen mit der Zerstörung der Lebensgrundlagen.
Die ökologische
Krise ist verknüpft mit der sozialen Krise, der enormen , immer größer werdenen, materiellen Ungleichheit.
Wirksamen Klimaschutz kann es nur mit Klimagerechtigkeit geben und Klimagerechtigkeit nur mit globaler
Gerechtigkeit. Die nötige Transformation muss auf allen Ebenen stattfinden, vor allem auf der politischen und wirtschaftlichen.
Das auf Wachstum basierende, kapitalistische Wirtschaftssystem ist auf einem begrenzten Planeten nicht haltbar.
Grüner Kapitalismus ist eine Illusion und greenwashing trägt bei zur Verdrängung davon, dass der notwendige Klimaschutz auch Umverteilung und Reduzierung des Energieverbrauchs bedeuten muss. Ohne Systemwandel wird das nichts.
"Revolution für das Leben" ist positiver als "Rebellion gegen das Aussterben", aber es meint letztlich das gleiche. Die Bereitschaft, sich für den Erhalt des Lebens auf diesem Planeten einzusetzten.
Das Besondere an dieser Bewegung , dass Regeneration und politische
Aktionen ausdrücklich zusammen gehören; ebenso die Verbindung von Kreativität und entschlossenem
Handeln.
Der Aufstand der letzten Generation ist die Tochterbewegung von extinction rebellion: jünger, entschlossener und straffer organisiert. Darüber hinaus gibt es viele Gemeinsamkeiten. Die Dramatik der Klimakrise ist die Botschaft. Daran anknüpfend die Forderung umfassende politische Maßnahmen zu ergreifen.
Der Kampf um Gerechtigkeit und die Liebe zum Planeten Erde ist der Kern. Ziviler Ungehorsam/friedlicher Widerstand ist das Mittel des Protestes.
Als Eltern haben wir Verantwortung übernommen. Um dieser gerecht zu werden setzen wir uns für den schnellstmöglichen Ausstieg aus den fossilen Energieträgern und für die notwendigen Transformationen in allen Bereichen auf dem Weg zur Klimaneutralität ein. Das ist die Vorraussetzung damit nicht das eintritt, vor dem der Klimaexperte H.-J. Schellnhuber warnt:
"Ich sage Ihnen, dass wir unsere Kinder in einen globalen Schulbuss hinein schieben der mit 98-prozentiger Wahrscheinlichkeit verunglückt."
Dabei geht es uns nicht nur um eine schnelle Dekarbonisierung, sondern wir wünschen uns, das unsere und alle Kinder eine sozial gerechte und inklusive Welt erleben werden, die endlich Schluss
macht mit der Ausbeutung des globalen Südens. www.jetzodernie.org
"Frau Leben Freiheit" der Ruf des beeindruckenden, feministischen Befreiungskampfes im Iran. Liebe und Kraft den Frauen in den iranischen Kerkern! Weltweit kämpfen Frauen, trotz teilweise brutalster Unterdrückung, immer wieder für ihre Rechte. Unterstützt auch von Männern, einhergehend mit dem Infragestellen der zweigeschlechtlichen Kategoriesierung und Rolleneinteilung.
Respekt und Wertschätzung gegenüber Frauen und der Erde gehört zusammen. Ebenso wie das Gegenteil, die Zerstörung durch patriachalische Gewalt/toxische Männlichkeit (die nicht nur Männer ausüben). Das patriachale System ist einige Jahrtausende alt, aber es bröckelt (trotz Trump, Putin, Urban, Musk ...). Denn die feminsitische Bewegung ist die zäheste aller Befreiungsbewegungen. Historisch verwurzelt und verknüpft mit Kämpfen um soziale Gerechtigkeit, gegen Rassismus, gegen koloniale Ausbeutung und vieles andere. Heute sind die Omas gegen Rechts eine wichtige Kraft gegen den erstarkenden Faschismus. Frauen stehen an der Spitze der Bewegungen für Klimagerechtigkeit. Wir sind die Klima-Suffragetten, die Kämpferinnen für die Erde. Die Zukunft wird feministisch sein oder garnicht.